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Album der Woche: Beth Gibbons – Lives Outgrown

„Lives Outgrown“ ist das erste Soloalbum der britischen Sängerin Beth Gibbons. Sie gehört seit rund 30 Jahren zu den wichtigsten musikalischen Persönlichkeiten aus England. Ihre einzigartige, oft leise bis brüchige Stimme war das Markenzeichen ihrer ersten Band Portishead. Neben Massive Attacke und Tricky gilt die Gruppe als Mitbegründer des Trip-Hop-Genre, mit dem sie in den neunziger Jahren musikalisches Neuland zwischen Synthiepop, Ambient, Indierock und Hip-Hop betraten.

Mit nur drei Studioalben bis zum Jahre 2008 prägten sie eine ganze Generation von Musikfans weltweit. Seitdem warten diese Fans Jahr um Jahr auf ein musikalisches Lebenszeichen der Frau aus Bristol, die über die Jahre hinweg nur sehr selten von sich hören lässt. 2002 veröffentlichte sie mit ehemaligen Mitgliedern der Band Talk Talk ein gemeinsames Album als Rustin Man und 2019 sang sie auf einem Album in Zusammenarbeit mit dem staatlichen polnischen Radio-Sinfonieorchester unter Leitung des Komponisten Krysztof Penderecki.

Erst jetzt, also genau 30 Jahre nach dem Portishead-Debütalbum „Dummy“ von 1994, erscheint ihr erstes „wirkliches“ Soloalbum. Als Produzenten hat sie sich James Ford von Simian Mobile Disco und den Last Shadow Puppets dazugeholt, der zuletzt Platten von den Arctic Monkeys, Blur und Depeche Mode betreut hat, sowie erneut den ehemaligen Talk Talk-Schlagzeuger Lee Haris, mit dem sie schon bei Rustin Man gemeinsam komponiert und getextet hat.

Das lang erwartete erste Album von Beth Gibbons ist ein persönliches, fast schon autobiografische Werk, auf dem sie sich mit Themen wie mit Mutterschaft, Älterwerden und Sterblichkeit auseinandersetzt. Die Musik dazu ist elegisch bis psychedelisch, aber im Kern immer klassisch komponiert und schließt mit der oft akustisch geprägten Instrumentierung an das Album „Out Of Season“ von Rustin Man aus dem Jahr 2002 an. Detaillierter und fesselnd inszenierter Kammerpop von dunkler bis euphorischer Schönheit, der besonders in den kleinen Nuancen und versteckten Sounds in der Musik deutlich macht, wie viele Jahre Beth Gibbons an diesem Meisterstück gearbeitet hat, denn rund zehn Jahre Arbeit stecken in dieser Platte.

    „Lives Outgrown“ von Beth Gibbons ist am 17. Mai auf dem Label Domino Recording Company herausgekommen.

    Homepage von Beth Gibbons

    Das Album der Woche gibt es täglich um 10:40h und 15:40h im Radioprogramm von Oldenburg Eins. Jeden Tag der Woche spielen wir ein neues Lied der Platte.

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