Wenn man an türkische Einwanderung denkt, dann denkt man an Gastarbeitende. Es gibt aber eine ganz andere Gruppe Türk:innen, die in den den 80er und 90er Jahren nach Deutschland gekommen ist. Es geht um Menschen, die völlig freiwillig, meist aus politischen Gründen gegangen sind. Die Autorin Özge İnan hat über genau diese Menschen einen Roman geschrieben. In „Natürlich kann man hier nicht leben“ erzählt İnan von Familien, sich gegen einen Widerstand gegen eine konservative Regierung in der Türkei entschieden haben und ab den 80ern nach Deutschland gekommen sind. Nicht weil Deutschland für sie besser war, sondern weil sie abwarten wollten, wann sich in der Türkei politisch etwas ändert um zurückzukehren. Viele von diesen Familien blieben aber, haben mittlerweile Kinder bekommen und sind nicht wieder in die Türkei zurückgekehrt. Larissa Helmke hat Özge İnan letztes Wochenende auf dem Kurdischen Festival im Cine k getroffen. Die beiden haben über eine der Hauptfiguren aus „Natürlich kann man hier nicht Leben“ gesprochen, die als politisch engagierte Aktivistin in der Türkei nach Deutschland gekommen ist und nicht wieder zurück ging.