„Antidepressants“ ist das neunte Album der britischen Band Suede. Die Gruppe wurde 1989 von Sänger Brett Anderson und Bassist Mat Osman gegründet, die beide als einzige Gründungsmitglieder auch immer noch mit dabei sind. Sie gehören zu den großen britischen Bands der neunziger Jahre, gleich neben Blur, Oasis, Radiohead, Pulp, Manic Street Preachers und The Verve. 2003 hat sich die Band aufgelöst und die Musiker haben sich anderen Projekt zugewandt.
Sieben Jahre später haben sie dann wieder erste Konzerte gespielt. 2013 kam dann ihr erstes neues Album nach der Réunion mit dem Titel „Blood Sports“. Es folgten drei weitere Studioalben, die sowohl bei den Fans als auch bei der Kritik gut ankamen. Suede sind bekannt für leicht melancholisch schimmernden Indierock, zwischen New Wave und Brit-Pop, den sie oft auch mit orchestralen Passagen oder Streichern ergänzen.
Auf dem neuen Album klingen sie teils nach euphorisch tanzbarem Indie-Rock wie auf der Single „Dancing With The Europeans“, teils aber auch trocken post-punkig im Stil der frühen Killing Joke, wie auf dem treibenden Albumopener „Disintegrate“. Ein erstaunlich eingängiges und rockiges Album, dass sich in Songtexten, Gesang, Melodien und Sound wie aus einem Guss präsentiert.
Die britische Band Suede hat geschafft, wovon viele andere Bands nur träumen können: nach Auflösung und Reunion liefern sie ein großartiges Album nach dem andern ab. In der zweiten Hälfte ihrer Karriere müssen sie nicht auf alte Hits und vergangenen Ruhm zurückgreifen, wie andere Gruppen, die vor allem von Nostalgie leben. „Antidepressants“ zeigt das Quintett um Brett Anderson nach über 35 Jahren auf der Höhe ihre Kunst, mit einem Album das ohne Zweifel zu den besten ihrer Bandgeschichte zählen dürfte.
„Antidepressants“ von Suede ist am 5. September erschienen.
Das Album der Woche gibt es täglich um 10:40h und 15:40h im Radioprogramm von Oldenburg Eins. Jeden Tag der Woche spielen wir ein neues Lied der Platte.