„Lucinda Williams sings The Beatles“ ist 23. Studioalbum der amerikanischen Sängerin und Songschreiberin Lucinda Williams. Ende der siebziger Jahre veröffentlichte Lucinda Williams ihr erstes Album „Ramblin’ on My Mind“. Es folgte eine über vierzig Jahre dauernde musikalische Karriere, die sie zur vielleicht wichtigsten zeitgenössischen Musikerin im Bereich Country, Americana, Folkrock und Blues werden ließ.
Das besondere an ihrer Arbeit ist, dass sie nicht nur sehr erfolgreich selbstgeschriebene Songs veröffentlicht, sondern auch immer wieder thematische Alben, in denen sie sich mit dem Songwriting anderer Musikerinnen auseinandersetzt. In der Reihe „Lu’s Jukebox“ hat sie in den letzten vier Jahren insgesamt sieben Alben mit Songs von anderen Komponisten herausgebracht, darunter Bob Dylan, Tom Petty und die Rolling Stones. Ursprünglich mal ein Online-Projekt, um während der Pandemie zumindest per Computer live spielen zu können, ist daraus mittlerweile eine sehr erfolgreiche eigenständige Reihe geworden.
Jetzt also die Beatles, die vermutlich einflussreichste Popband aller Zeiten, aufgenommen in deren alter Wirkungsstätte den ehrenwerten Abbey Road Studios in London. Ihre Auswahl beinhaltet zwar auch große Welterfolge des Liverpooler Quartetts wie „Let It Be“ oder „With A Little Help From My Friends, aber größtenteils hat sie sich etwas weniger bekannte Lieder wie „Rain“ oder „Something“ zur Bearbeitung vorgenommen. Zusätzlichen Biss und Drive bekommen die Songs durch Marc Ford ihren neuen Begleiter an der Leadgitarre, der früher viele Jahre bei den US-Retrorockern Black Crowes an gleicher Stelle gespielt hat.
Mit über 70 Jahren ist Lucinda Williams eine lebende Legende im US-Alternative-Country- und Folkrock und deshalb kann sie anderen Legenden wie den Beatles durchaus auf Augenhöhe begegnen und sich deren Songs zu eigen machen. Mit viel Respekt aber mit noch mehr Spaß am Rock schafft sie es oft gehörte Evergreens neu und aufregend klingen zu lassen.
„Lucinda Williams Sings The Beatles “ ist am 6. Dezember auf dem Label Highway Twenty Records erschienen.
