Das britische Elektro-Duo Disclosure geht mit ihrem neuen Album “Alchemy” erneut musikalisch auf Reise. Seit ihrem Debüt im Jahr 2010 haben sich die Brüder Guy und Howard Lawrence als Pioniere elektronischer Musik etabliert. Mit ihrem Stil zwischen House, Garage und Funk haben sie die internationale Elektro- und Clubszene nachhaltig verändert. Die Erzählungen auf ihrem neuen Album “Alchemy” wirken oft tagebuchartig und sind auch musikalisch eine Rückbesinnung auf frühere Tage von Disclosure. “Alchemy” ist weniger Pop, dafür mehr House und der Schwerpunkt liegt klar auf der Beatproduktion.
Vielleicht absichtlich verlangsamt sich das Tempo des Albums zur Hälfte, während das Gospel-Zwischenspiel „Someday“, Zeit zum Atemholen lässt. Die reduzierte Atmosphäre ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn ein Automotor und knisternde Radiosignale läuten das groovige „Brown Eyes“ ein, das mit Roboter-Gesang an den französischen Elektro der 2010er erinnert. Dennoch enthält “Alchemy“, keinerlei Samples bekannter Popsongs oder Gastsänger:innen, stattdessen verwendet Howard Lawrence mehr als je zuvor seine eigenen Vocals und Texte.
Im Vergleich zum Deep-House-liken Vorgänger „Never Enough“ gibt es bei Disclosure wieder mehr Stimme zu hören. Viele Features oder gar ein echter Radiohit wie bei „Energy“ oder Disclosures Durchbruchs-Album „Settle“ sind auf „Alchemy“ jedoch nicht zu finden. Trotz einer Laufzeit von nur knapp 38 Minuten decken die britischen Elektropioniere in „Alchemy“ ein weites größtenteils neu erschlossenes Gebiet ab. Disclosure vollziehen inhaltliche und musikalische Stimmungswechsel, ohne jedoch ihren roten Faden zu verlieren.
“Alchemy” von Disclosure ist am 14. Juli auf Apollo Records erschienen.
Webseite von Disclosure
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