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Album der Woche: Dana and Alden – Speedo

Die Karriere der Brüder Dana und Alden McWayne begann mit einer örtlichen Jazzsession. Im US-Amerikanischen Eugene machten sich die Brüder schnell einen Namen. Kurze Zeit später veröffentlichten Dana und Alden unter dem Namen Dana and Alden ihre erste EP.

Auf den folgenden zwei Alben Quiet Music For Young People und Coyote , You’re My Star ging es dann weniger um Jazz, als um ein postironisches Lebensgefühl. Dana and Alden entwickelten einen eigenen Stil zwischen Indie, Jazz und Elektropop. Im Zentrum steht Danas Saxophonspiel, das sich mit Aldens unkonventionellem Schlagzeugspiel zu einem sehr persönlichen Sound verbindet. Die Brüder  zog es nach den ersten musikalischen Gehversuchen aber erst mal in verschiedene Richtungen: Dana arbeitete auf einer Farm in Durham, Alden studierte Musik in Boston. Für eine Show in New York wollte Alden die Band dann wieder zusammenbringen und machte sich auf die Suche nach Dana. Ab da machten beide ernst: Es folgten Touren mit Benny Sings und Remi Wolf  und eine eigene Headliner-Tour im Herbst 2024.

Auf dem neuen Album Speedo bringen Dana and Alden ihren Sound auf eine neue Ebene. Das Album entstand Anfang des Jahres in Lissabon, wo sich die Brüder mit dem libanesischen Produzenten Charif Megarbane zusammentaten. Eigentlich war nur ein entspannter Besuch geplant – mit Spaziergängen durch die Stadt und Espressos in der Sonne. Doch es kam anders: Es regnete während des gesamten Urlaubs. Und so beschreibt Alden die Zeit als „Feucht, jeden Tag Steak essen und überkoffeiniert.“ Trotzdem entstanden innerhalb weniger Tage fast 20 Songs, von denen nun elf auf Speedo zu hören sind. Die neuen Songs bewegen sich stilistisch zwischen spaciger Jazz-Improvisation und Lo-Fi-Pop, aufgenommen in einem Keller aufgenommen ohne Uhren, Heizung und Handyempfang.

Besonders Tracks wie „Don’t Run Away“ und „Daydrinking in Springfield“ zeigen, wie viel emotionale Tiefe in den Arrangements von Dana and Alden steckt. Speedo ist ein verspieltes, aber nie belangloses Album. Dana and Alden gelingt es, ihren eigenwilligen Sound weiterzuentwickeln, ohne die Wurzeln zum Jazz und der Gegenwartskultur zu verlieren. Zwischen Kinderzimmer-Experiment und gesellschaftlicher Analyse entsteht eine sehr heutige Form von Protestmusik: Persönlich, neugierig, schräg und unvorhersehbar.

Speedo von Dana and Alden ist am 27. Juni bei Concord Jazz erschienen. Das Album der Woche gibt es täglich um 10:40 Uhr im Radioprogramm von Oldenburg Eins. Jeden Tag der Woche spielen wir ein neues Lied der Platte.

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