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Album der Woche: Sophie Auster – Milk For Ulcers

„Milk For Ulcers” ist das siebte Album der amerikanischen Sängerin Sophie Auster. Sie begann schon als Kind mit der Musik und der Schauspielerei, denn neben ihren Plattenproduktionen und Liveauftritten hat sie auch schon in elf Filmen und Fernsehserien mitgespielt.

Diese Kreativität wurde von ihren Eltern gefördert, die selbst ein berühmtes Schriftstellerpaar waren. Ihre Mutter Siri Hustvedt ist eine mehrfach preisgekrönte Dichterin und Romanautorin, ihr Vater Paul Auster gilt vielen als einer der wichtigsten amerikanischen Erzähler des letzten Jahrhunderts. Ihr Vater hat auch zu Beginn ihrer Karriere Songtexte und Ideen für Sophie geliefert und das neue Album hat sie unter dem Druck produziert, ihm noch vor seinem Tod im April letzten Jahres die neuen Songs vorspielen zu können.

Sie komponiert zumeist mit Akustikgitarre oder Klavier und ihre Lieder handeln von klassischen Themen wie Liebe, Angst, Sehsucht und Verlust. Die Songs sind geprägt von großer Literatur und klassischer Lyrik und stehen zudem in der Tradition großer Songwriterinnen, die sich dem klassischen Erzählen von Geschichten verpflichtet haben, wie Joni Mitchell, Carole King oder Don McLean, die Auster selbst als aktuelle Einflüsse für „Milk For Ulcers“ nennt. Der Albumtitel bezieht sich auf den alten Glauben, dass Milch gegen Magengeschwüre hilft, das ist zwar gar nicht der Fall, aber alle wollen es weiterhin glauben, weil es eben schon immer so erzählt wurde. Eine Anspielung auf die aktuelle amerikanische Politik, die sich dem Glauben hingibt und damit der Wahrheit und der Wissenschaft verweigert.

Sophie Auster gilt als lautstarke Kritikerin der aktuellen Zustände in ihrem Heimatland, das sie selbst als auf dem Weg in eine Diktatur sieht. Gemeinsam mit ihren Eltern hat sie sich deshalb der Organisation „Writers Against Trump“ angeschlossen und auch von dieser Kritik an politischen und sozialen Missständen ist zwischen den Zeilen in Liedern zu hören.

Sophie Auster beweist sich auf „Milk For Ulcers“ als Songschreiberin der alten Schule. An erster Stelle steht bei ihr immer das Lied und dessen inhaltliche und emotionale Bedeutung, egal ob es um eine gescheiterte Beziehung oder um das bedrückende Weltgeschehen geht. Erst danach kommt die passende musikalische Ergänzung, die in ihrem Fall eine sehr elegante Mischung aus melancholisch-hymnischer Popmusik und piano-getriebener Balladen ist, die an die großen Liedermacherinnen der siebziger Jahre erinnert.

„Milk For Ulcers“ von Sophie Auster ist am 18. April erschienen.

Das Album der Woche gibt es täglich um 10:40h und 15:40h im Radioprogramm von Oldenburg Eins. Jeden Tag der Woche spielen wir ein neues Lied der Platte.

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